ERSTE HILFE beim Pferd I Augeninfektionen und Verletzungen bei Pferden
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Augeninfektionen & Verletzungen beim Pferd 👁️🐴
Probleme mit Pferdeaugen erkennen und behandeln – Augenverletzungen und -infektionen sind bei Pferden leider häufig. Unbehandelt können selbst kleine Läsionen schnell schlimmer werden – im Extremfall droht Sehverlust. Mit schneller, richtiger Ersthilfe und tierärztlicher Abklärung lassen sich viele Augenprobleme jedoch in wenigen Tagen in den Griff bekommen.
So sehen gesunde Pferdeaugen aus
- Klar und glänzend, ohne Trübungen oder „Schleier”.
- Augenlider straff, Bindehaut hellrosa und feucht.
- Nur minimale Tränenflüssigkeit (ein Tropfen im Augenwinkel ist okay).
Alarmzeichen: Wann Behandlung nötig ist ⚠️
- Schnitt-/Rissverletzung am Lid oder geschwollene Lider.
- Offensichtliche Schäden an der Hornhaut (Kratzer, Trübung, „weißer Film”).
- Rötung von Bindehaut/Sclera, starker Juckreiz, Lichtscheu, zusammengekniffenes Auge.
- Starker wässriger, schleimiger oder eitriger Ausfluss.
- Tränenrinne über die Gesichtswange (verstopfter Tränenkanal möglich).
- Bei Fohlen: Wimpern reiben unter dem Lid am Auge.
Erste Hilfe bei Augenverletzungen & Infektionen 🆘
- Ruhig stellen & abdunkeln: Pferd in einen schattigen Stall bringen, Stress vermeiden.
- Schonend spülen: Mit steriler Kochsalzlösung (NaCl 0,9 %) oder selbst angesetzter Salzlösung (¼ TL Salz auf 1 Tasse abgekochtes, lauwarmes Wasser) sanft ausspülen – nicht reiben.
- Fliegenmaske aufsetzen, um Reizungen durch Insekten und Staub zu reduzieren.
- Nicht mit Hausmitteln, Kortison-/Human-Augentropfen oder Salben ohne Diagnose behandeln.
- Tierarzt kontaktieren – insbesondere bei Schmerzen, Trübung, Lidverletzung oder anhaltendem Ausfluss.
Was der Tierarzt macht 👩⚕️👨⚕️
- Untersuchung mit Fluoreszein (Hornhaut-Check), evtl. Lokalanästhesie.
- Entfernung von Fremdkörpern (Heuhalme, Spelzen), Spülung der Tränenkanäle.
- Gezielte Therapie: antibiotische/antivirale Tropfen/Salben, Schmerz- & Entzündungsmanagement, ggf. Schutzverband oder Subpalpebral-Katheder bei schweren Fällen.
- Kontrollen einplanen – Medikation nie vorzeitig absetzen.
Häufige Ursachen
- Trauma (Zweige, Heu, Kanten, Staub, Sand), Reibung beim Scheuern.
- Fliegen & Staub, trockene Luft, UV-Licht (Sonnenblendung).
- Bakterien/Viren/Pilze → Bindehautentzündung, Keratitis.
- Tränenkanalprobleme (Verlegung, Entzündung).
- Uveitis („Mondblindheit”) – immer Notfall: Schmerz, starke Lichtscheu, Tränenfluss, milchige Trübung.
- Neubildungen am Lid (z. B. Sarkoid, Plattenepithelkarzinom) – frühe Abklärung wichtig.
Do’s & Don’ts ✅🚫
- ✅ Täglich kontrollieren (nicht nur „aus der Ferne”).
- ✅ Hände sauber, Applikatorspitzen nicht ans Auge/Lid bringen.
- 🚫 Kein Rubbeln oder Druck auf das Auge.
- 🚫 Keine eigenen Humanmedikamente / Kortison ohne Diagnose (Gefahr bei Hornhautulcus!).
Vorbeugung: So schützt du Pferdeaugen 🛡️
- Fliegenmaske in der Insektensaison; bei hellen Augen/rosa Haut ggf. UV-Schutz.
- Staubarm füttern: Heu bedampfen/anfeuchten, staubarme Einstreu wählen, gute Stallluft.
- Umgebung sichern: Scharfe Kanten abpolstern, herausstehende Nägel entfernen, Weidecheck.
- Regelmäßige Zahn- & Check-ups – Schmerzen vermeiden, die zu Scheuern/Stress führen.
FAQ – Häufige Fragen
Tränendes Auge nur bei Wind/Staub – normal?
Kurzzeitig ja. Hält der Tränenfluss an, ist eitrig oder das Pferd kneift, bitte abklären lassen.
Ein Auge plötzlich zu, starke Lichtscheu?
Notfall! Mögliches Hornhautulkus oder Uveitis – sofort Tierarzt.
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Hinweis: Dieser Inhalt ersetzt keine individuelle tierärztliche Beratung. Bei Augenproblemen immer zeitnah den Tierarzt kontaktieren.