Pferdefutter  -FÜTTERUNG DES ALTEN PFERDES

Pferdefutter -FÜTTERUNG DES ALTEN PFERDES

Pferdefutter – Fütterung des alten Pferdes: Was ist zu beachten?

Mit den Jahren verändern sich Bedarf und Verträglichkeit deines Pferdes. Hier erfährst du, wie du Senior-Pferde bedarfsgerecht fütterst – von Raufutter & Heucobs über Mash bis zu Vitaminen, Mineralstoffen und praktischen Winter-Tipps.

Warum Senior-Pferde anders fressen

Ältere Pferde verwerten Futter oft weniger effizient. Der häufigste Grund: die Zahnsituation. Abgenutzte oder fehlende Zähne erschweren das Kauen – dadurch sinkt die aufgenommene Futtermenge und die nutzbare Energie.

  • Energiebedarf decken: Biete energiereicheres, gut verdauliches Futter an.
  • Zähne prüfen: Regelmäßige Kontrolle & Anpassung der Ration an die Kaubarkeit.
  • Umstellungen langsam: Futterwechsel immer schrittweise durchführen.

Raufutter: Qualität geht vor

Raufutter bleibt die Basis – achte besonders bei Senior-Pferden auf staubarmes, strukturiertes Heu in sehr guter Qualität. Luzerne mit feinen Stängeln und vielen Blättern liefert hochwertige Energie und kann die Ration gezielt aufwerten.

Können ältere Pferde nicht mehr genug Heu kauen, sind aufgeweichte Heucobs eine schonende Alternative: leicht aufzunehmen, gut zu verwerten.

Mash & Ergänzungen: leichter aufnehmen, besser versorgt

Mash und ausgewählte Ergänzungsfuttermittel helfen, Nährstoffe in einer Form zu geben, die Senior-Pferde leichter aufnehmen. Achte auf konzentrierte Energiequellen und eine angepasste Rohfaserstruktur.

  • Langsam einführen und Verträglichkeit beobachten.
  • Auf Bedarf achten: Ziel ist nicht „viel hilft viel“, sondern bedarfsorientiert.

Geänderter Nährstoffbedarf im Alter

Senior-Pferde benötigen häufig mehr hochwertige Aminosäuren (für Muskulatur), sowie Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente in sinnvoller Dosierung. Anzeichen eines Mangels sind u. a. abnehmende Muskulatur (hängender Rücken) oder stumpfes Fell.

  • Aminosäuren: zur Unterstützung von Muskulatur & Bindegewebe.
  • Vitamine & Mineralien: bedarfsgerechte Versorgung (z. B. Vitamin E; Spurenelemente wie Zink).
  • Öle (z. B. Leinöl): liefern Energie & ungesättigte Fettsäuren für Haut & Fell.

Winter: Energiehaushalt im Blick

Kälte erhöht den Energiebedarf – schon für die Thermoregulation. Ein leichter Puffer aus dem Herbst ist hilfreich. Prüfe im Winter:

  • Körperkondition regelmäßig bewerten, Ration ggf. anheben.
  • Eindecken kann sinnvoll sein (individuell entscheiden).
  • Wasseraufnahme sichern (lauwarm/enteist), um Koliken vorzubeugen.

Monitoring & Praxis-Tipps

  • Blutbild (periodisch): Versorgungsstatus überprüfen lassen.
  • Zahnpflege: Senior-gerecht füttern, Kaubarkeit sicherstellen.
  • Fellwechsel: Bedarf an Proteinen, Vitaminen & Spurenelementen steigt.

In der Praxis bewährte Komponenten (Auswahl)

  • Leinsamen / Leinöl: reich an ungesättigten Fettsäuren & Schleimstoffen; unterstützt Haut, Fell & Verdauung.
  • Apfeltrester & Weizenkleie: ballaststoffreich, können Appetit & Darmtätigkeit fördern.
  • Kräuter wie Teufelskralle: werden traditionell zur Unterstützung der Beweglichkeit eingesetzt (bei gesundheitlichen Problemen bitte Tierärzt:in einbeziehen; keine Heilversprechen).

Das Wichtigste in Kürze

  1. Kaubarkeit prüfen → Heuqualität, ggf. Heucobs einweichen.
  2. Elektrische Energiebedarf decken → leicht verdauliche Energie & Ölquellen.
  3. Nährstoffdichte erhöhen → Aminosäuren, Vitamine, Mineralien/Spurenelemente.
  4. Langsam umstellen und individuell anpassen.
  5. Regelmäßig kontrollieren → Kondition, Blutbild, Zähne.

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