Kategorie: Hufwachstum, Hufrehe, Hufpflege

Hufrehe beim Pferd: Ursachen, Risikofaktoren & Vorbeugung

Hufrehe (Laminitis) ist eine entzündliche Erkrankung der Huflederhaut und zählt zu den häufigsten orthopädischen Notfällen beim Pferd. Frühe Erkennung und ein konsequentes Management sind entscheidend, um Folgeschäden zu vermeiden.

Wann tritt Hufrehe auf? – Drei typische Situationen

  1. Entzündungsassoziierte Erkrankungen
    z. B. bestimmte Koliken, schwerer Durchfall, postpartale Komplikationen, schwere Lungenentzündung.
  2. Endokrine (hormonelle) Ursachen
    z. B. Equines Cushing/PPID, Equines Metabolisches Syndrom (EMS), Insulinresistenz beim Pferd, übermäßiger Weidegang (Fruktanspitzen).
  3. Mechanische Überlastung (Unterstützungsgliedmaßen-Hufrehe)
    Bei Frakturen oder infizierten Gelenken kann das tragende Gegenbein überlastet werden.

Was passiert im Huf? – Kurz erklärt

Bei entzündungsbedingter Hufrehe kommt es zu einer systemischen Entzündungsaktivierung, die die Zellverbindungen (Laminae) schwächt. Bei endokrinen Auslösern spielt Insulin eine zentrale Rolle; der genaue Mechanismus ist noch nicht vollständig geklärt. Bei mechanischer Überlastung wird das lamellare Gewebe unzureichend durchblutet – die Verbindung zwischen Hufbein und Hornkapsel kann versagen.

Frühe Anzeichen von Hufrehe (Laminitis Symptome)

  • Klammheit, sägebockartige Stellung, vermehrtes Umlasten
  • Warme Hufe, verstärkte Pulsation der Zehenarterien
  • Verkürzte Schritte, Wendeschmerz, Abwehr beim Hufgeben

Akutmaßnahmen & Management

  • Sofort Tierarzt kontaktieren, Bewegung reduzieren, weicher Standplatz.
  • Fütterung anpassen: zucker-/stärkearmes Raufutter, Weidegang begrenzen (Frühjahr/Herbst beachten), Leckerlis mit hohem ZNS vermeiden.
  • Gewichtsmanagement: Body Condition Score im Blick, EMS/PPID abklären.
  • Hufbearbeitung & Beschlag: eng mit Hufschmied/Hufpfleger zusammenarbeiten (Zehenentlastung, korrekte Balance).

Prävention: So senkst du das Hufrehe-Risiko

  • Weidemanagement: Weidezeiten steuern, Fruktan-Spitzen vermeiden (kalte, sonnige Tage), ggf. Fressbremse.
  • Futterplanung: Heuanalyse, NSC (Non-Structural Carbohydrates) niedrig halten, Kraftfutter kritisch prüfen.
  • Hormonelle Ursachen managen: PPID diagnostizieren/therapieren, Insulinspiegel kontrollieren.
  • Regelmäßige Hufpflege & Bewegungsplan angepasst an den Gesundheitszustand.

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Fütterung bei Hufrehe (kurz & praxisnah)

  • Heu ad libitum mit niedrigem Zucker/Stärke-Gehalt (ggf. anfeuchten).
  • Kein melassiertes Futter, keine getreidereichen Müslis.
  • Mineralstoffversorgung sicherstellen (bedarfsgerecht, ausgewogen).
  • Leichte, gelenkschonende Bewegung nach tierärztlicher Freigabe.

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Hinweis: Dieser Beitrag ersetzt keine tierärztliche Diagnose. Bei Verdacht auf Hufrehe immer umgehend den Tierarzt kontaktieren.